Fear no Jazz habe ich mir dann auch gedacht, als ich im Amsterdamer Jordaan Viertel den kleinen Plattenladen Namens „Back Beat“ mit einer Blue Note Scheibe unterm Arm wieder verließ.
Back Beat befindet sich auf der Egelantierstraat 19 und hat sich auf Funk, Soul und Jazz spezialisiert. Den Record Shop führt der nette jungen Mann auf dem Foto. Platten ohne Ende, stilistisch sortiert. Untegerbracht sind sie nicht nur im engen Verkaufsraum im Erdgeschoss, sondern auch im Keller und auf einer Zwischenempore, die man sich nur sitzend und kriechend erschliessen kann.
Dort sprang mir direkt diese eine Platte ins Auge. Nein, es war nicht Miles Davis, sondern ein Jamaikaner, der nach New York ausgewandert war. Der Trompeter Dizzy Reece wurde 1931 geboren und nahm 1959 mit dem Tenor Saxofonisten Hank Mobley, dem Pianisten Wynton Kelly, Bassist Paul Chambers und Art Taylor an den Drums das Album Star Bright auf.
Vom Jazz zum Reggae
Das ganze Jazz Thema, im engen traditionellen Sinne ist mir doch ein wenig fremd, obwohl sich mittlerweile einige wenige Scheiben eingefunden haben. Und Star Bright ist schön groovy relaxed. Gefällt mir jetzt zu Hause nach dem ersten Hören ganz gut. Doch eigentlich hat mich interessiert, ob sich frühe Reggae-Einflüsse aus der Zeit wiederfinden lassen in der die Plattenkultur auf Jamaika entstanden ist. Ein Brückenschlag zu den 7 Inches, den unzähligen Singles, die seit den frühen Jahren in Jamaika gepresst und veröffentlicht wurden. Ein ewiger Kreislauf zwischen pressen und wieder einschmelzen des Vinyls, um daraus neue Scheiben zu pressen, die dann eventuell noch ein Stückchen des Labels im eingekochten Vinyl mit auf die neue Single bringen. Als Beispiel für diesen frühen Aufnahmen eignet sich Alton Ellis mit einer Single von 1970 bei Reggae-Vinyl.com.
Eine weitere Plattenladen Empfehlung ist Waxwell.