Willkommen in der Referenzhölle: Heimspiel für Großväterchen Punk oder nicht? Das war für viele Zuschauer die Frage vor und beim Gig der Fehlfarben im Düsseldorfer Zakk am 8. Dezember 2015.
Wer Peter Hein und die Fehlfarben kennt, durfte garnicht erst Gedanken an an ein Heimspiel aufkommen lassen, obwohl sich Peter Hein nach dem ersten Warmspielen ein paar Bemerkungen ans Publikum wohlleidlich nicht geklemmt hat.
Doch leider hat im Vergleich zu anderen Fehlfarben-Konzerten der Groove ein wenig gefehlt und die Songs waren so runter gespielt. Peter Heins Pose ist dabei eher dem späten Udo Jürgens entlehnt. Na gut, der war nicht so launisch in seinen Kommentaren.
Schauen wir mal auf die Songs. Das Gerüst des Abends bildeten die sechs Klassiker vom Erstlingswerk „Monarchie und Alltag“. Die teils hintereinander gespielt wurden oder besondere Höhepunkte darstellten, wie das geniale „Paul ist tot“. Für mich überraschend, dass die Band ihren Hit „Ein Jahr (Es geht voran)“ ins Programm aufgenommen hat und nicht nur anriss.
Video: Fehlfarben „Gottseidank nicht in England“ Live im Zakk
Mit „Gottseidank nicht in England“ gaben Peter Hein und seine Bande beim Konzert im Zakk in Fuseldorf einen schönen Song von ihrem Erstlingswerk „Monarchie und Alltag“ zu Gehör.
Der andere große Block an Songs – ebenfalls sechs an der Zahl – stammte vom aktuellen Album „Über…Menschen“. Textlich und musikalisch sehr im jetzt befindlich und überhaupt nicht gestrig zeigen Fehlfarben, dass sie noch längst keine Rollater Rebellen sind, wie sie es im grandiosen „Der Dinge Stand“ anklingen lassen.
Video: Fehlfarben „Urban Innozenz“ Live im Zakk
Dass Fehlfarben auch Reggae können und mit heftigem Punk mixen. Man sieht und hört es ganz gut bei „Urban Innozenz“ einem Song vom 2015er Album „Über…Menschen“.
Schöner Konzert Abend, aber nächstes Mal bitte wieder den Groove auspacken.